GLOSSAR ZUR SEENOTRETTUNG
Das nachstehende Glossar soll allgemeine Informationen zu Wörtern und Begriffen bieten, die für Seenotrettungseinsätze relevant sind.
Sind die “Armed Force of Malta”, die maltesische Schifffahrtsbehörde, zuständig für den maltesischen SAR-Dienst.
Automatisches Identifikationssystem
Das AIS ist ein maritimer Transponder, der auf der UKW-Frequenz zur Identifizierung von Schiffen, Seezeichen und Küstenstationen für die Sicherheit der Schifffahrt eingesetzt wird.
AIS-Geräte sind so konzipiert, dass sie anderen Schiffen und Küstenbehörden automatisch Informationen über das Schiff liefern können.
Die auf Open-Source-Websites wie Marine Traffic oder Vessel Finder veröffentlichten Informationen beruhen auf den Küstenrelais, die das AIS-Signal von den Schiffen über UKW empfangen. Die UKW-Frequenzen haben eine begrenzte Reichweite von 30 bis 50 Meilen. Wenn ein Schiff mehr als 30-50 Meilen von einer küstennahen Relaisantenne entfernt ist, ist das Schiff auf den Websites nicht mehr sichtbar, aber das AIS ist immer noch eingeschaltet und für alle Stationen im Umkreis von 30-50 Meilen um das Schiff sichtbar.
AIS muss jederzeit aktiviert sein, es sei denn, der Kapitän des Schiffes beschließt, den Transponder aus außergewöhnlichen Sicherheitsgründen für einen minimalen Zeitraum abzuschalten. In einem solchen Fall muss der Kapitän im Logbuch auf der Brücke die Dauer und den Grund der Deaktivierung angeben.
In dem Gebiet, in dem die Ocean Viking vor der libyschen Küste patrouilliert, gibt es nur eine AIS-Empfangsstation in Misrata, die eine durchschnittliche Reichweite von 42,3 Seemeilen hat. Das Gebiet westlich von Tripolis wird also nicht von einer AIS-Empfangsstation abgedeckt.
Die NGO Alarm Phone ist Teil des Watch The Med Projekts (http://www.watchthemed.net). Sie betreibt eine Notfall-Telefonnummer, bei der Menschen in Seenot anrufen und ihre Situation melden können. Alarm Phone leitet die Informationen an die Rettungskoordinationszentren weiter.
Die Beaufort-Skala ist eine Skala zur Messung der Windgeschwindigkeit.
Beim Boat-landing handelt es sich um eine spezielle Leiter, die von zwei Pfeilern umgeben ist, die es dem RHIB ermöglichen, Personen durch den Bug zu transportieren und auch unter rauen Bedingungen stabilisiert zu werden. Das Boat-landing befindet sich auf dem Hauptdeck und ist mit einem Hebesystem ausgestattet, um schwache und verletzte Personen mit einer Trage oder einem Evakuierungsstuhl zu transportieren. Zwei Besatzungsmitglieder bleiben ständig auf der Leiter, um den Überlebenden beim Erklimmen der Leiter zu helfen.
Das Bouri Ölfeld liegt in einer Wassertiefe zwischen 145 und 183 m vor der libyschen Küste im Mittelmeer. Es befindet sich im Block NC-41, der ein Ölreservoir und zwei Gasreservoire enthält.
Das Feld wird von ENI (30 %) in Partnerschaft mit der staatlichen National Oil Corporation (70 %) betrieben. Gemeinsam haben die beiden Partner die Mellitah Oil and Gas Company zur Verwaltung des Feldes gegründet. Die Förderung aus dem Ölfeld begann 1988 mit zwei Förderplattformen und dem schwimmenden Lagerungs- und Entladungsschiff (FSO) Sloug. Im Jahr 2012 wurde bekannt gegeben, dass das bestehende FSO durch ein neues FSO mit dem Namen Gaza ersetzt werden soll. Das neue Schiff wurde für 424,78 Mio. USD gebaut und erreichte das libysche Feld im Mai 2016.
Quelle: https://www.offshore-technology.com/projects/bouri-field-mediterranean-sea/
Entfernung vom Äquator in Grad.
Kontrollraum, von dem aus das Schiff und die Kommunikation gesteuert werden.
Vorderseite eines Schiffes
Die Verladung von Treibstoff und Wasser für Schiffe.
Vertrag zwischen dem*der Schiffseigner*in / Schiffsmanager*in und dem Unternehmen, welches das Schiff betreibt. SOS MEDITERRANEE chartert die Ocean Viking. Die Ocean Viking wird für einen bestimmten Zeitraum gechartert, wobei Sonderklauseln für das Beendigungsdatum und die vorzeitige Beendigung vorgesehen sind.
Die "Circomare Guardia Costiera Lampedusa" ist die italienische Küstenwache mit Sitz in Lampedusa.
Colibri ist ein Flugzeug (MCR 4s), das von der Organisation Pilotes Volontaires betrieben wird. Die Aufgabe von Colibri besteht darin, "die Such- und Rettungsdienste auf See aus der Luft zu unterstützen und ihnen zu helfen, in Seenot geratene Boote zu lokalisieren". Colibri fliegt über dem zentralen Mittelmeerraum. Mehr Informationen: www.pilotes-volontaires.org
“Estimated Time of Arrival” = Voraussichtliche Ankunftszeit
"Estimated Time of Departure" = Voraussichtliche Abfahrtszeit
Europäische Militäroperation im zentralen Mittelmeer von Mai 2015 bis März 2020, auch "Operation Sophia" genannt.
Ziel: "Ausbildung der libyschen Küstenwache und Marine; Beitrag zur Umsetzung des UN-Waffenembargos auf hoher See vor der Küste Libyens gemäß UNSCR 2292 (2016) und UNSCR 2357 (2017); Einrichtung eines Überwachungsmechanismus für die langfristige Effizienz der Ausbildung der libyschen Küstenwache und Marine; Durchführung neuer Überwachungsmaßnahmen und Sammlung von Informationen über den illegalen Handel mit Ölexporten aus Libyen [...]; Verbesserung der Möglichkeiten zum Austausch von Informationen über Menschenhandel mit den Strafverfolgungsbehörden der Mitgliedstaaten, FRONTEX und EUROPOL. "
Quelle: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/?uri=CELEX%3A32017D1385
Easy 1 und Easy 2 sind die beiden Schnellboote (RHIBS) an Bord der Ocean Viking, die bei den Rettungen eingesetzt werden. Sie haben eine Kapazität von 15 bis 25 Personen und sind ca. 7m lang. Während eines Rettungseinsatzes befinden sich auf den RHIBs unter anderem ein*e Fahrer*in, ein*e Bootsführer*in, eine medizinische Fachperson und ein*e kulturelle Vermittler*in.
Easy 2 nähert sich in der Regel als erstes dem Boot in Seenot. Der*die kulturelle Vermittler*in stellt den Erstkontakt mit den Menschen her und es werden Rettungswesten verteilt. Wenn sich die Situation stabilisiert hat, können beide RHIBs genutzt werden, um die Menschen von dem in Seenot geratenen Boot zu evakuieren und zur Ocean Viking zu bringen.
Eine Situation, in der das SAR-Team Personen aus dem in Seenot geratenen Boot, aus dem Wasser oder aus den zusätzlichen Schwimmkörpern an Bord der Rettungsboote transferiert.
Der Flaggenstaat eines Handelsschiffs ist die Gerichtsbarkeit, unter deren Recht das Schiff registriert oder zugelassen ist, und gilt als die Staatsangehörigkeit des Schiffs. Ein Handelsschiff muss in genau einem Hoheitsgebiet registriert sein, kann aber das Register, in dem es registriert ist, wechseln. Der Flaggenstaat ist befugt und verantwortlich für die Durchsetzung der Vorschriften für Schiffe, die unter seiner Flagge registriert sind, einschließlich der Vorschriften für die Überprüfung, Zertifizierung und Ausstellung von Sicherheits- und Verschmutzungsschutzdokumenten.
Die Ocean Viking ist bei der norwegischen Schifffahrtsbehörde registriert.
Gemäß Artikel 19 des Übereinkommens von Montego Bay ist eine Durchfahrt “friedlich, solange sie nicht den Frieden, die Ordnung oder die Sicherheit des Küstenstaats beeinträchtigt”.
Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache. Das Ziel dieser EU-Agentur ist es, "die EU-Länder und die assoziierten Schengen-Länder beim Schutz ihrer Außengrenzen zu unterstützen". Unter anderem "koordiniert sie maritime Operationen und den Einsatz von zusätzlicher technischer Ausrüstung (z. B. Flugzeuge und Boote) und speziell ausgebildetem Grenzpersonal" an den EU-Außengrenzen.
Mehr Informationen: https://european-union.europa.eu/institutions-law-budget/institutions-and-bodies/search-all-eu-institutions-and-bodies/frontex_de
“Global Maritime Distress and Safety System”
Ein weltweiter Kommunikationsdienst auf der Grundlage automatisierter Systeme, sowohl satellitengestützt als auch terrestrisch, zur Alarmierung von Seeleuten in Notfällen und zur Verbreitung von Sicherheitsinformationen für Seeleute.
"Global Positioning System"
Ein spezielles satellitengestütztes Funknavigationssystem in Verbindung mit mobilen Geräten zur Bestimmung der genauen Position der mobilen Geräte.
Glasfaserboote sind meist kleine Freizeitboote, die zu großen Teilen aus glasfaserverstärktem Kunststoff bestehen. Glasfaserboote sind sehr anfällig für Wellengang, da sie eigentlich nur für Küstenfahrten und nicht für die offene See konzipiert sind. Überladene Glasfaserboote können leicht kentern oder leck schlagen.
Im Globalen SAR-Plan werden die Zuständigkeiten der einzelnen Mitgliedsstaaten detailliert festgehalten und die jeweiligen SAR-Behörden aufgeführt.
Die Hafenstaatkontrolle (Port State Control, PSC) ist eine Inspektionsregelung für Staaten, um im Ausland registrierte Schiffe in anderen Häfen als denen des Flaggenstaates zu überprüfen und Maßnahmen gegen Schiffe zu ergreifen, die den Vorschriften nicht entsprechen.
Die Inspektor*innen werden als PSC-Beamt*innen bezeichnet und sind verpflichtet, die Einhaltung der Anforderungen internationaler Übereinkommen wie SOLAS, MARPOL, STCW und MLC zu überprüfen. Bei den Inspektionen kann überprüft werden, ob das Schiff im Einklang mit dem geltenden internationalen Recht bemannt ist und betrieben wird, und es werden die Befähigung des Kapitäns / der Kapitänin und der Offizier*innen sowie der Zustand und die Ausrüstung des Schiffes überprüft.
Gebiete, die nicht der Souveränität eines Staates unterstehen.
Gürtel von Küstengewässern, der sich höchstens 12 Seemeilen vor der Basislinie eines Küstenstaates erstreckt. Das Küstenmeer wird als Hoheitsgebiet des Staates betrachtet, auch wenn ausländischen (zivilen) Schiffen die friedliche Durchfahrt oder bei Meerengen die Transitpassage gestattet ist; diese Souveränität erstreckt sich auch auf den Luftraum darüber und den Meeresboden darunter.
Holzboote gibt es in verschiedenen Größen, von kleinen, fragilen Fischerbooten mit einer Kapazität von 10-50 Personen, bis hin zu großen, bis zu 20m langen Holzbooten mit mehreren Decks. Große Holzboote können mehrere hundert Menschen an Deck und im Laderaum aufnehmen. Holzboote sind häufig überlastet und instabil. Das Risiko, dass ein überfülltes Holzboot kentert, ist besonders hoch, wenn sich die Menschen auf dem überladenen Boot viel bewegen. Das macht Rettungseinsätze bei Holzbooten besonders komplex und heikel.
“International Aeronautical and Maritime Search and Rescue”
IMO-Richtlinien für ein gemeinsames Konzept der Luftfahrt und der Schifffahrt für die Organisation und Bereitstellung von Such- und Rettungsdiensten. Das IAMSAR-Handbuch besteht aus drei Bänden, die sich jeweils mit spezifischen Teilaspekten und Anforderungen an Such- und Rettungssysteme befassen. Jeder Band kann als eigenständiges Dokument oder in Verbindung mit den beiden anderen Bänden verwendet werden, um einen vollständigen Überblick über das SAR-System zu erhalten.
https://www.imo.org/en/OurWork/Safety/Pages/IAMSARManual.aspx
Ein System geostationärer Satelliten für weltweite mobile Kommunikationsdienste, die das GMDSS und andere Notfallkommunikationssysteme unterstützen.
International Maritime Organization
Sonderorganisation der Vereinten Nationen, die für die Sicherheit der Schifffahrt und die Verhütung der Meeres- und Luftverschmutzung durch Schiffe zuständig ist. Die Arbeit der IMO unterstützt die Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (UN-SDGs).
Internationale Organisation für Migration
Die 1951 gegründete IOM ist die führende zwischenstaatliche Organisation auf dem Gebiet der Migration und arbeitet eng mit staatlichen, zwischenstaatlichen und nichtstaatlichen Partner*innen zusammen.
Mit 172 Mitgliedsstaaten, weiteren acht Staaten mit Beobachterstatus und Büros in über 100 Ländern widmet sie sich dem Thema Migration.
Betreiberin des Missing Migrants Project, einer Statistik, die seit 2014 die Zahl der auf dem Mittelmeer und weltweit verstorbenen oder verschollenen Migrant*innen erfasst.
“Italian Coast Guards” – Italienische Küstenwache
Italienische Schifffahrtsbehörde, zuständig für den italienischen Such- und Rettungsdienst.
Mehr Informationen: https://www.guardiacostiera.gov.it/
“Italian Maritime Rescue Coordination Center” - Italienische Seenotrettungsleitstelle in Rom (auch MRCC Rom genannt)
Jedes Gewässer, das mehr als 12 Seemeilen (= ca. 22km) von der Küste entfernt liegt - außerhalb der Hoheitsgewässer eines Staates.
Unterliegt nicht der Souveränität eines Staates.
"Joint Rescue Coordination Center" - Rettungsleitstelle für See und Land
"Libyan Joint Rescue Coordination Center" - Libysche Rettungsleitstelle in Tripolis
UKW-Seefunkfrequenz, die als internationale Notruffrequenz ausgewiesen ist.
Nautisches Geschwindigkeitsmaß, in Seemeilen pro Stunde. 1 Knoten = 1,852 km/h.
Verantwortliche Person für die Kommunikation an Bord der Ocean Viking. Diese Person kümmert sich um die Verwaltung des Medienmaterials, die Journalist*innen an Bord und stellt zusammen mit der Kommunikationsabteilung die Kommunikationsverbindungen zu den Teams an Land her.
Eine Situation, bei der sich die in Seenot geratenen Personen in einem prekären Zustand befinden und das SAR-Team zusätzliche Rettungsgeräte einsetzen muss, um eine Katastrophe zu verhindern. Es liegt im Ermessen des stellvertretenden SAR-Koordinators / der stellvertretenden SAR-Koordinatorin, das "kritische Rettungsverfahren" zu aktivieren. Dies geschieht in der Regel, wenn das Boot in Seenot keine Luft mehr hat, zu sinken oder zu kentern droht und/oder wenn sich bereits Personen im Wasser befinden.
Der*die kulturelle Vermittler*in wird eingesetzt, um die Kommunikation und das sprachliche und kulturelle Verständnis zwischen der Besatzung und den Menschen in Seenot/ den Überlebenden zu erleichtern.
Er*sie vermittelt sowohl im Rahmen des Erstkontakts mit einem Boot in Seenot, als auch während der gesamten Zeit an Bord: Er*sie übersetzt etwa bei Konsultationen mit dem medizinischen Team, bei der Verteilung von Nahrungsmitteln und vermittelt generell in allen Fragen zwischen den Geretteten und der Besatzung.
Richtung, in die das Schiff fährt.
Staat, der die Souveränität über angrenzende Hoheitsgewässer sowie Hoheitsrechte in der Anschlusszone und in der ausschließlichen Wirtschaftszone besitzt.
Der*die Lots*in ist eine besonders sachkundige Person, die qualifiziert ist, ein Schiff durch schwierige Gewässer zu navigieren, z.B. in einen Hafen hinein.
Kürzeste Distanz vom Nullmeridian in Grad.
"man over board" - Mensch über Bord
“Maritime Rescue Coordination Center”
Seenotrettungsleitstelle, die sich mit maritimen SAR-Vorfällen befasst
Verantwortlich für die Koordinierung von Rettungseinsätzen
“Maltese Maritime Rescue Coordination Center” - Maltesische Seenotrettungsleitstelle in Valetta
Mare Nostrum war eine italienische humanitäre und militärische Operation im zentralen Mittelmeer. Sie wurde im Oktober 2013 infolge des tragischen Bootsunglücks vor Lampedusa ins Leben gerufen, bei welchem mehr als 350 Menschen ums Leben kamen. Erklärtes Ziel der Land-, See- und Luftoperation war die Rettung von Menschen aus Seenot, sowie die Bekämpfung von Schleuserkriminalität. Mare Nostrum wurde im Oktober 2014 eingestellt und von der Frontex-Operation Triton abgelöst.
Mehr Informationen: https://www.marina.difesa.it/EN/operations/Pagine/MareNostrum.aspx
Eine Situation, in der mehr als eine bewusstlose Person reanimiert werden muss. In diesem Fall wird die gesamte Besatzung mobilisiert, der Schutzraum für Frauen an Bord der Ocean Viking wird als Notaufnahme genutzt.
“Medical Evacuation” - Medizinische Evakuierung
Im Rahmen der medizinischen Evakuierung werden verletzte oder kranke Personen mithilfe einer spezialisierten, medizinischen Transporttechnik umgehend vom Schiff zu einer besser ausgestatteten Behandlungseinrichtung transportiert und dabei entsprechend versorgt, um ihr Leben zu retten.
Ein relativ neuer Bootstyp. Metallboote sind kleine, meist provisorisch zusammengeschweißte Boote aus Metallplatten. Metallboote legen hauptsächlich aus Tunesien ab. Sie sind sehr instabil und füllen sich bei Wellengang schnell mit Wasser.
Digitale Datenbank, in der die IOM seit 2014 die Zahl der weltweit auf internationalen Migrationsrouten verstorbenen und verschollenen Migrant*innen dokumentiert
https://missingmigrants.iom.int/
NAVTEX versorgt Schiffe mit navigatorischen und meteorologischen Warnungen, Wettervorhersagen und anderen dringenden sicherheitsrelevanten Meldungen durch automatische Anzeige oder Fax. Es ist für den Einsatz auf Schiffen aller Größen und Typen geeignet.
Mehr Informationen hier: https://www.myseatime.com/blog/detail/20-navtex-question-and-answers-to-make-naxtex-your-friend-for-life
Die Vertragsparteien des SOLAS-Übereinkommens stellen sicher, dass jeder Person, die sich in Seenot befindet, Hilfe geleistet wird. Sie tun dies unabhängig von der Staatsangehörigkeit oder dem Status der Person und unabhängig von den Umständen, unter denen sie aufgefunden wird.
Frontex-Operation (EU-Grenzschutzagentur), die im Februar 2018 gestartet wurde, um Italien bei Grenzkontrollmaßnahmen im zentralen Mittelmeer “mit einem verstärkten Fokus auf Rechtsdurchsetzung” zu unterstützen. Sie ersetzt die 2014 gestartete Operation “Triton”.
Frontex-Operation (EU-Grenzschutzagentur), die im November 2014 auf die italienische Seenotrettungsoperation Mare Nostrum folgte. Im Gegensatz zu Mare Nostrum lag der Fokus von Triton auf der Durchsetzung einer “wirksamen Grenzkontrolle im Mittelmeerraum” durch “verstärkte technische Hilfe an den Außengrenzen”. Operation Triton wurde 2018 beendet und von der Nachfolgeoperation Themis abgelöst.
Quelle: https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/it/MEMO_14_609
Situation, in der sich die Ocean Viking in Bereitschaft befindet und/oder sich mit langsamer Geschwindigkeit in einem Gebiet bewegt, in dem ein Seenotfall sehr wahrscheinlich ist. Im Allgemeinen hält das SAR-Team während dieser Zeit mit Hilfe von Radar und Fernglas auf der Brücke Wache.
RCC ist die Abkürzung für einen Rescue Coordination Center, eine Rettungsleitstelle.
Rettungsleitstellen sind für die effiziente Organisation und Koordinierung von Such- und Rettungseinsätzen innerhalb einer Such- und Rettungsregion (SRR) verantwortlich. (Anhang zum SAR-Übereinkommen, 1.3.5.)
Steht für Rigid-Hulled Inflatable Boat
Boot mit starrem Rumpf und aufblasbaren Schläuchen um den Rumpf herum, im Allgemeinen mit Außenbordmotor.
Die Ocean Viking ist mit 3 RHIBs ausgestattet: Narwal SP70 – 2x115hp, Sillinger Proraid 650 – 175hp, Zodiac Mark V - 60 PS
Ortungssystem, das mithilfe von Funkwellen die Entfernung, den Winkel oder die Geschwindigkeit von Objekten bestimmt. Es kann zur Erkennung von Flugzeugen, Schiffen, Raumfahrzeugen, Lenkraketen, Kraftfahrzeugen, Wetterformationen und Gelände eingesetzt werden. Ein Radarsystem besteht aus einem Sender, der elektromagnetische Wellen im Radio- oder Mikrowellenbereich erzeugt, einer Sendeantenne, einer Empfangsantenne (oft wird für Senden und Empfangen dieselbe Antenne verwendet) sowie einem Empfänger und einem Prozessor zur Bestimmung der Eigenschaften des Objekts/der Objekte. Die (gepulsten oder kontinuierlichen) Radiowellen des Senders werden vom Objekt reflektiert und kehren zum Empfänger zurück, wodurch Informationen über den Standort und die Geschwindigkeit des Objekts gewonnen werden.
Die Reanimation ist eine letzte Wiederbelebungsmaßnahme, wenn eine Person nicht mehr atmet. Dabei werden Herzdruckmassage und künstliche Beatmung kombiniert.
Die Rettungsboje, umgangssprachlich Banane genannt, ist ein schwimmendes Hilfsmittel für kritische Rettungseinsätze. Hierbei handelt es sich um einen aufblasbaren Schlauch von 16 Metern Länge mit Seilen drum herum, der vom Vorderdeck der Ocean Viking aus ins Wasser gelassen und vom RHIB zum Einsatzort geschleppt wird. Etwa 100 Personen können sich im Wasser daran festhalten, bis das Rettungsteam die Situation stabilisiert haben und die Menschen ins RHIB bergen können.
Aufblasbares Floß, das vom SAR-Team bei kritischen Rettungseinsätzen als Notschwimmkörper verwendet wird.
Eine Rettungsinsel ist eine selbst-aufblasbare Notfallevakuierungsvorrichtung. Sie wird in der Regel von Schiffen verwendet, falls die Besatzung und die Passagiere das Schiff verlassen müssen. Die Ocean Viking ist mit kleinen Rettungsinseln ausgestattet, die an Bord der RHIBs eingeschifft werden können und im Falle einer kritischen Rettung jederzeit einsatzbereit sind.
Individueller Schwimmkörper, der den Körper an der Wasseroberfläche und den Kopf oberhalb des Wassers hält. Hierbei kann es sich um automatisch aufblasbare Rettungswesten für das SAR-Team oder um Schaumstoff-Rettungswesten für die Überlebenden handeln.
“Search and Rescue” - Suche und Rettung
Suche: Einsatz, der in der Regel von einer Rettungsleitstelle oder einer Unterleitstelle koordiniert wird und bei dem verfügbares Personal und Einrichtungen eingesetzt werden, um in Seenot geratene Personen zu finden.
Rettung: Einsatz, bei dem Personen in Not geborgen, medizinisch oder anderweitig erstversorgt und an einen sicheren Ort gebracht werden (Quelle: SAR-Konvention 1979, Kapitel 1.3.1-2 http://opac.vimaru.edu.vn/edata/EBook/Sar%20Convention,%201979.pdf)
Referenznummer des SAR-Einsatzes, die von der zuständigen Rettungsleitstelle vergeben wird. Für jedes in Seenot geratene oder potenziell in Seenot geratene Boot gibt es eine SAR Case Number. Jede*r Überlebende wird bis zu seiner Anlandung an einem sicheren Ort einem SAR-Case zugeordnet, der dem Boot in Seenot entspricht, von dem er*sie gerettet wurde.
= Internationales Übereinkommen über den Such- und Rettungsdienst auf See (SAR oder Hamburger Übereinkommen)
Das Hamburger Übereinkommen wurde unter der Schirmherrschaft der IMO am 27. April 1979 angenommen und trat am 22. Juni 1985 in Kraft. Es wurde von 111 Vertragsstaaten unterzeichnet und soll nicht nur die Zusammenarbeit und Koordinierung staatlicher Maßnahmen zur Seenotrettung ermöglichen, sondern auch "die Zusammenarbeit zwischen Such- und Rettungsorganisationen weltweit und zwischen allen, die an Such- und Rettungsmaßnahmen auf See beteiligt sind, fördern".
Verantwortliche Person für die Leitung des SAR-Einsatzes von SOS MEDITERRANEE. Diese Person befindet sich regelmäßig zusammen mit dem*der Kapitän*in auf der Brücke, um die Einsätze zu überwachen, Entscheidungen zu treffen, die Teams und andere Mittel zu koordinieren und mit den SAR-Behörden zu kommunizieren.
Das SAR-Team besteht aus 9 professionellen Seeleuten und Rettungskräften, die zu SOS MEDITERRANEE gehören. Sie sind für die RHIBs und den Einsatz der schwimmenden Geräte verantwortlich.
“SAR Mission Coordinator” - SAR-Einsatzkoordinator*in
Vorübergehend mit der Koordinierung der Reaktion auf eine tatsächliche oder potenzielle Notsituation beauftragt.
Jeder SAR-Einsatz wird unter der Leitung eines*einer SMC durchgeführt. Diese Funktion besteht nur für die Dauer eines bestimmten SAR-Ereignisses und wird in der Regel von einem*einer RCC-Leiter*in oder einem*einer Beauftragten wahrgenommen. Der*die SMC kann über Unterstützungspersonal verfügen.
SOLAS = “Safety of Life at Sea” - Übereinkommen zum Schutz des menschlichen Lebens auf See
Das SOLAS-Übereinkommen in seinen verschiedenen Fassungen gilt allgemein als das wichtigste aller internationalen Abkommen über die Sicherheit von Handelsschiffen. Die erste Fassung wurde 1914 als Reaktion auf die Titanic-Katastrophe verabschiedet. Die Fassung von 1974 wurde unter Schirmherrschaft der IMO unterzeichnet und erlegt den 121 Vertragsstaaten wichtige Verpflichtungen in Bezug auf SAR auf. Insbesondere sind sie verpflichtet, ihre Küsten zu überwachen und alle Informationen über ihre eigenen Rettungsmittel zu übermitteln.
Hauptziel des SOLAS-Übereinkommens ist die Festlegung von Mindestnormen für den Bau, die Ausrüstung und den Betrieb von Schiffen, die mit deren Sicherheit vereinbar sind. Die Flaggenstaaten sind dafür verantwortlich, dass die unter ihrer Flagge fahrenden Schiffe die Anforderungen des Übereinkommens erfüllen. Die Kontrollbestimmungen erlauben es den Vertragsregierungen, Schiffe anderer Vertragsstaaten zu überprüfen, wenn es eindeutige Gründe für die Annahme gibt, dass das Schiff und seine Ausrüstung im Wesentlichen nicht den Anforderungen des Übereinkommens entsprechen - dieses Verfahren wird als Hafenstaatkontrolle bezeichnet.
Über IMMARSAT bereitgestellter Kommunikationsdienst zur Förderung der MSI, einschließlich der Weiterleitung von Notsignalen von Land zu Schiff und der Kommunikation für SAR.
Bootstyp, bei dem der Rumpf und/oder die Außenseite des Bootes aus aufblasbaren, mit Luft gefüllten Gummischläuchen bestehen. Bis zu 10m lang. Modernere Schlauboote verfügen über einen festen Boden aus PVC, Holz, oder Aluminium und sind damit stabiler. Überladene Schlauchboote laufen Gefahr, zu brechen, Luft zu verlieren oder zu kentern.
Allgemeiner Zustand der Oberfläche des offenen Meeres.
Der Zustand des Meeres wird mit der Douglas-Skala beschrieben.
Es gibt zwei verschiedene Skalen: eine zur Messung der Windwellen (verursacht durch den Wind in der näheren Umgebung) und eine zur Messung der Dünung (längere, flachere Wellen, die auf vorhergehende oder entfernte Winde zurückzuführen sind).
Unten sehen Sie die Douglas-Skala für die Windwellen.
Seit langem müssen Schiffe Seekarten und nautische Dokumente mit sich führen, um die Schiffsroute für die vorgesehene Reise zu planen und zu verfolgen und um die Positionen während der Reise zu bestimmen und zu überwachen.
Mit dem Aufkommen elektronischer Seekarten in den 1990er Jahren erhielten die Schiffe zusätzliche Informationen, einschließlich Echtzeitinformationen, die auf Bildschirmen elektronischer Seekartenanzeige- und Informationssysteme (ECDIS) angezeigt werden konnten.
Nautisches Entfernungsmaß. 1 Seemeile = 1,852km
Ein sicherer Ort ist ein Ort, an dem die Rettungsmaßnahmen als beendet gelten. Es ist ein Ort, an dem das Leben der Geretteten nicht mehr bedroht ist und an dem ihre grundlegenden menschlichen Bedürfnisse (wie Nahrung, Unterkunft und medizinische Versorgung) erfüllt werden können. (Anhang zum SAR-Übereinkommen, 1.3.2.).
Dem Schutz der Grundrechte der Überlebenden ist an einem sicheren Ort im Einklang mit dem Grundsatz der Nichtzurückweisung Rechnung zu tragen. (Verordnung (EU) Nr. 656/2014, Art. 2 (12).
Menschen, die eine begründete Furcht vor Verfolgung geltend machen, dürfen nicht in Gebiete zurückgebracht werden, in denen ihr Leben oder ihre Freiheit bedroht sein könnte (IMO Resolution MSC.167(78).
Verantwortliche Person für die Leitung des SAR-Teams von SOS MEDITERRANEE. Diese Person verwaltet die Schulungen, den Wartungsplan, die Übungen, die Zusammensetzung des SAR-Teams und die Einsätze auf dem Wasser.
Ein Gebiet mit definierten Abmessungen, das von einer staatlichen Rettungsleitstelle verwaltet wird und in dem SAR-Dienste bereitgestellt werden.
“Tunisian Maritime Rescue Coordination Center”
Tunesische Seenotrettungsleitstelle in Tunis
Transfer von geretteten Personen zwischen zwei Schiffen. Dies kann mit RHIBs oder längsseits erfolgen.
“United Nations Convention on the Law of the Sea” = Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen.
UNCLOS wurde am 10. Dezember 1982 verabschiedet und trat am 16. November 1994 in Kraft. Es definiert und begrenzt Meeresräume, Rechte und Pflichten der Staaten in diesen Gebieten, insbesondere in Bezug auf die Schifffahrt, die Nutzung der natürlichen Ressourcen und den Schutz und die Erhaltung der Meeresumwelt. Außerdem wurde mit dem Übereinkommen der Internationale Seegerichtshof (ITLOS) geschaffen, ein Gericht, das für alle Streitigkeiten über die Auslegung und Anwendung von UNCLOS zuständig ist.
“Very High Frequency” - Sehr hohe Frequenz
Bezeichnung für den Bereich der hochfrequenten elektromagnetischen Wellen (Funkwellen) von 30 bis 300 Megahertz (MHz), mit entsprechenden Wellenlängen von zehn bis einem Meter. Frequenzen unmittelbar unterhalb von VHF werden als Hochfrequenz (HF) bezeichnet, die nächsthöheren Frequenzen als Ultrahochfrequenz (UHF).
Zu den üblichen Verwendungszwecken von VHF gehören UKW-Rundfunk, Fernsehen, mobile Zwei-Wege-Funksysteme (für Notfälle, Unternehmen, Privatpersonen und das Militär), Datenkommunikation über große Entfernungen von bis zu mehreren zehn Kilometern mit Funkmodems, Amateurfunk und Schiffsfunk. Flugsicherungskommunikation und Flugnavigationssysteme (z. B. VOR und ILS) funktionieren bei Entfernungen von 100 Kilometern oder mehr zu Flugzeugen in Reiseflughöhe.
Frachtschiffe, die regelmäßig Güter, Vorräte oder Ausrüstungen zur Unterstützung der Exploration oder Produktion von Offshore-Mineral- oder Energieressourcen transportieren. Versorgungsschiffe werden in der Regel von Reedereien betrieben: entweder von Unternehmen, die speziell für den Besitz und den Betrieb solcher Schiffe gegründet wurden, oder von Unternehmen, die andere Schiffsaktivitäten wie Bergung, Schifffahrt usw. kombinieren.
Die Ocean Viking wurde ursprünglich als Versorgungsschiff genutzt.
Speziell angefertigtes Schlauchboot mit festem Rumpf, ursprünglich in Frankreich entwickelt. Gilt als besonders stabil, wendig und tragfähig.
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