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First approach. First assessment.

2
April
2024

Am 13. März 2024 fand die Crew der Ocean Viking ein Schlauchboot mit 25 Menschen in Seenot. Zwei von ihnen waren bewusstlos. Sie hatten eine Woche auf See verbracht, fast ohne Nahrung und Wasser. Mindestens 6o Menschen kamen dabei ums Leben. Die beiden bewusstlosen Personen wurden medizinisch evakuiert, doch einer von ihnen verstarb später im Krankenhaus. 23 Überlebende wurden nach einem Transfer schließlich in Sizilien an Land gebracht, wo sie dringend benötigte angemessene medizinische Versorgung erhalten konnten.

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First approach. First assessment.

2
April
2024

Heimatland

Rettungsdatum

Alter

Am 13. März 2024 fand die Crew der Ocean Viking ein Schlauchboot mit 25 Menschen in Seenot. Zwei von ihnen waren bewusstlos. Sie hatten eine Woche auf See verbracht, fast ohne Nahrung und Wasser. Mindestens 6o Menschen kamen dabei ums Leben. Die beiden bewusstlosen Personen wurden medizinisch evakuiert, doch einer von ihnen verstarb später im Krankenhaus. 23 Überlebende wurden nach einem Transfer schließlich in Sizilien an Land gebracht, wo sie dringend benötigte angemessene medizinische Versorgung erhalten konnten.

Warnung: In diesem Bericht erzählen wir von Menschen die im Mittelmeer gestorben sind.

Thérèse, Fahrerin des RHIB (Schnellrettungsboot) „Easy 2“, beschreibt wie die Crew die 25 Menschen im Schlauchboot vorfindet:

„Diesmal ist das Boot nicht überladen.
Auf dieser Art von Schlauchboot könnten sich bis zu hundert Menschen aneinanderdrängen. Die Schläuche und die Struktur sind nicht beschädigt. Schlechte Verarbeitung, aber wir haben schon Schlimmeres gesehen. Tatsächlich hält das Boot. Der Motor funktioniert jedoch nicht, er sitzt am Heck mit dem Propeller in der Luft. Wir können ein paar Leute sehen, ansonsten herrscht Stille. Aber wo sind all die anderen?
Sind sie über Bord gefallen, als es losging, oder später, in rauer See? Sind sie ohnmächtig geworden, benommen von Erschöpfung und Benzindämpfen? Nein, das ist es nicht, nicht in solchen Mengen. Dutzende fehlen. Es ist etwas anderes.
Die Abwesenden starben auf dem Boot. Sie starben langsam an Hunger und Durst. Sie starben, weil sie Meerwasser tranken. Es dauerte lange. Tage- und nächtelang sahen und spürten sie, wie sie starben.  
Sie setzten Notrufe ab, um Hilfe zu bekommen. Sie sahen Hubschrauber und Boote, die nicht nach ihnen suchten. Sie winkten, schrien und weinten. Und sie starben, ein Mensch nach dem anderen. Einer vor dem anderen. Es gibt keine Leichen im Wrack. Die Leichen der Geliebten waren eine Last, die ins Meer geworfen werden musste. Zwei Männer, die unten im Boot liegen, werden für tot gehalten. Sie atmen noch. Auf den Tragen wiegen die Überlebenden nichts, sie sind so leicht! Das Gewicht ihrer Seelen und nicht viel mehr.
Wir haben sie zufällig gefunden, weil wir da waren und auf hoher See vor der Küste von Libyen patrouillierten. Zufällig gerieten sie in Reichweite unserer Ferngläser und Radargeräte. Sie trieben eine Woche lang umher, verlassen. Verlassen von Europa, trotz aller Gesetze, die Hilfe für Menschen in Gefahr vorschreiben. Trotz des internationalen Seerechts, das Rettung auf See vorschreibt. Es gibt 24 Überlebende, die aussagen können. Und wir zusammen mit ihnen."
Johanna de Tessières / SOS MEDITERRANEE

Credits Beitragsbild: Tara Lambourne / SOS MEDITERRANEE

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