Die libysche Küstenwache eröffnete das Feuer.
Teenager, der bei einem Schusswaffenvorfall der libyschen Küstenwache im März 2023 gewaltsam abgefangen wurde, wurde fast zwei Jahre später von der Ocean Viking gerettet.
Die libysche Küstenwache eröffnete das Feuer.
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Teenager, der bei einem Schusswaffenvorfall der libyschen Küstenwache im März 2023 gewaltsam abgefangen wurde, wurde fast zwei Jahre später von der Ocean Viking gerettet.
John*, 17 Jahre alt, stammt aus Eritrea. Am 10. Januar 2025 wurde er von der Ocean Viking gerettet – von einem überfülltem, zweistöckigen Holzboot in Seenot, in der libyschen Such- und Rettungszone. Rund 100 Frauen, Männer und Kinder befanden sich mit ihm auf dem Boot, das in Sabratha, Libyen, gestartet war.
Bei seinem ersten Versuch, das Mittelmeer zu überqueren – am 25. März 2023 – befand sich John auf einem Schlauchboot in Seenot, in derselben Region. Als die Ocean Viking zur Hilfe eilte, wurde das Boot gewaltsam von einem Schiff der libyschen Küstenwache abgefangen. Dabei feuerte die libysche Küstenwache Warnschüsse über die Ocean Viking hinweg ab. Diese Szene wurde sowohl von unserem Team als auch vom Filmemacher Jean-Baptiste Bonnet in seiner Dokumentation Save our Souls¹ dokumentiert.

John schilderte unserem Team, was an jenem Tag geschah – ein eindrücklicher Bericht aus erster Hand, der die Menschenrechtsverletzungen in Libyen beleuchtet und die enge Verstrickung zwischen der libyschen Küstenwache und den dortigen Haftzentren offenbart. Seine Schilderungen decken sich mit Berichten der UN sowie journalistischen Recherchen.
„Ich war mit etwa 80 weiteren Menschen – Frauen, Männern und Kindern – auf einem Schlauchboot. Wir sahen die Ocean Viking auf uns zukommen, um uns zu retten. Doch dann kam die libysche Küstenwache und eröffnete das Feuer. Die Ocean Viking musste sich zurückziehen.
Die Küstenwache zwang uns auf ihr Schiff und schlug uns alle.
Ich wurde in ein Gefängnis in Tripolis gebracht – Ain Zara heißt es. Ich blieb dort wochenlang, bis meine Familie 1.200 US-Dollar für meine Freilassung zahlte. Während der Haft wurde ich gefoltert und misshandelt.“ John zeigt uns Folterspuren an seinem Körper. „Dort sind Tausende von Menschen eingesperrt, Ain Zara besteht aus fünf verschiedenen Komplexen.“
Nach seiner Freilassung arbeitete John auf Baustellen in Libyen, um zu überleben. Er zeigt auf seinem Handy Bilder seiner Arbeit. „Ich habe fünf Mal versucht, aus Libyen zu fliehen. Beim fünften Mal hat es geklappt – da wurde ich endlich von der Ocean Viking gerettet.“
¹ Wir haben einen ausführlichen Videobericht über diesen Vorfall veröffentlicht, ebenso über die Gewalt und Ausbeutung, denen Menschen nach ihrer Abfangung und rechtswidrigen Rückführung nach Libyen ausgesetzt sind. Siehe dazu auch unsere Pressemitteilung sowie den Bericht von France24 mit Videomaterial des Vorfalls.
Credits Titelbild: Jérémie Lusseau / SOS MEDITERRANEE
Zeugnis gesammelt von Lucille Guenier
AKTUELLES
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Kriminalisierung humanitärer Hilfe in Libyen

Sie filmten wie ich geschlagen wurde und schickten das Video an meine Mutter.

Ein Land im Fokus: Syrien
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