Einsatzbericht 5/25 der Ocean Viking - 25 gerettete Personen
25 Menschen wurden nach einem Notruf von Alarm Phone aus Seenot gerettet. Als sicherer Hafen wurde Marina di Carrara zugewiesen.
Einsatzbericht 5/25 der Ocean Viking - 25 gerettete Personen
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25 Menschen wurden nach einem Notruf von Alarm Phone aus Seenot gerettet. Als sicherer Hafen wurde Marina di Carrara zugewiesen.
Rettung
Am Morgen des 09. März 2025 hat das Team der Ocean Viking 25 Menschen aus Seenot gerettet, nachdem Alarm Phone einen Notruf abgesetzt hatte. Unter den Geretteten befinden sich Frauen, unbegleitete Minderjährige und Babys.

Die Überlebenden werden nun an Bord von den Teams der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) und SOS MEDITERRANEE versorgt.

Sicherer Hafen
Die italienischen Behörden haben Marina di Carrara als „Place of Safety“ zugewiesen – 1.222 km entfernt. Diese Entscheidung zwingt die Ocean Viking zu einem langen Umweg und entzieht dem zentralen Mittelmeer lebenswichtige Rettungskapazitäten, wo sie am dringendsten benötigt werden.
Seit Inkrafttreten des Piantedosi-Dekrets musste die Ocean Viking bereits 63.381 km zurücklegen, um weit entfernte Häfen zu erreichen – wertvolle Zeit, die für weitere Rettungseinsätze fehlt.
Anlandung der Minderjährigen und ihrer Familien
Am 10. März stellte die Brücke der Ocean Viking beim Jugendgericht von Palermo einen Antrag auf frühzeitige Anlandung der an Bord befindlichen Minderjährigen und ihrer Familien.

Das Gericht wies die italienischen Behörden daraufhin an, die betroffenen Überlebenden so schnell wie möglich auszuschiffen, da ihr Recht auf Schutz gemäß italienischem und europäischem Recht gewahrt werden müsse.
Trotzdem wurde nur den sieben Minderjährigen und ihren Familien gestattet, heute Morgen vor Trapani auf ein Schiff der italienischen Küstenwache umzusteigen – insgesamt 10 Überlebende.

Die restlichen 15 Geretteten müssen weiterhin an Bord der Ocean Viking bleiben und eine weitere 48-stündige Reise nach Marina di Carrara ertragen – eine Entscheidung, die ihr Leiden unnötig verlängert. Das Jugendgericht von Palermo hatte bereits betont, dass eine so lange Überfahrt die Überlebenden unnötig belastet. Trotzdem setzt die italienische Politik weiterhin auf die Zuweisung entfernter Häfen für zivile Rettungsschiffe, was wertvolle Zeit und Ressourcen kostet.
Anlandung in Marina di Carrara
15 Menschen sind heute Morgen, 13. März, in Marina di Carrara von der Ocean Viking an Land gegangen – nach vier Tagen auf See und mehr als 1.200 km Entfernung von dem Ort, an dem sie im zentralen Mittelmeer gerettet wurden.
Der heutige Tag ist eine besonders schmerzhafte Erinnerung daran, was es bedeutet, wenn Rettungsschiffe aus diesem Meeresgebiet verschwinden.
Vor einem Jahr rettete unser Team 25 Menschen in einem extrem geschwächten Zustand aus einem Schlauchboot, das eine Woche lang ohne Hilfe auf dem Meer trieb. Mindestens 60 Menschen starben während dieser Woche– vor den Augen der verbliebenen Überlebenden.
Thérèse, Mitglied des Rettungsteams, erinnert sich an den Schmerz und die Wut.
Laut einer Zeitleiste von Alarm Phone wussten die Behörden lange vor der Sichtung durch die Ocean Viking von dem Boot. Wir fordern weiterhin eine transparente Untersuchung darüber, welche Maßnahmen ergriffen wurden, um die 85 Menschen auf diesem Boot zu retten.
Mehr Informationen unter: Alarm Phone zum Vorfall am 13.03.2024
63.381 km Umwege – auf Kosten von Menschenleben
Seit Inkrafttreten des Piantedosi-Dekrets musste die Ocean Viking bereits 63.381 km zurücklegen, um weit entfernte Häfen zu erreichen – Zeit, die für dringend benötigte Rettungseinsätze im zentralen Mittelmeer fehlt.
Zivile Seenotrettung wird weiterhin durch politische Entscheidungen behindert. Doch wir werden nicht aufhören, für das Recht auf Leben und Schutz auf See einzustehen.
Titelbild: Alisha Vaya / SOS MEDITERRANEE
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