No items found.
Zurück

„Meine Eltern wissen nicht, dass ich am Leben bin“

25
May
2022

Zurück

„Meine Eltern wissen nicht, dass ich am Leben bin“

Hassan

Heimatland

Guinea

Rettungsdatum

15
July
2021

Alter

20

Der 20-jährige Hassan* floh von Liberia über Guinea, Mali und Algerien nach Libyen. Zweimal wurde er von der libyschen Küstenwache abgefangen und anschließend inhaftiert. Im Juli 2021 wurde er von unserem Team auf der Ocean Viking gerettet.

Dies war mein dritter Versuch, das Mittelmeer zu überqueren. Ich wurde zweimal abgefangen, das erste Mal am 10. Oktober 2020. Am 11. Oktober wurde ich verhaftet und im Lager von Zliten festgehalten. Dort verbrachte ich drei Monate und drei Wochen. Ich wurde massiv geschlagen und man hat mir alles weggenommen. Wir bekamen nur ein halbes Stücke Brot zu essen. Zweimal in der Woche kamen humanitäre Organisationen in die Haftanstalt. Sie gaben uns Handys, damit wir mit unseren Eltern sprechen konnten. Aber sie können Menschen nicht befreien – das liegt nicht in ihrer Macht.Von Zliten wurde ich in ein Haftzentrum in Zawiyah verlegt. Um ehrlich zu sein, ich bin geflohen. Ich bin zusammen mit 150 anderen geflohen, es war ein Massenausbruch.Dann habe ich zum zweiten Mal versucht, das Meer zu überqueren. Am 4. Februar dieses Jahres wurde ich abgefangen und am 5. Februar in Gewahrsam genommen. Wieder zurück nach Zawiyah. Dort habe ich drei Wochen verbracht. Mit drei anderen bin ich erneut geflohen.Dies ist also mein dritter Versuch. Für den ersten habe ich 700 US-Dollar bezahlt, für den zweiten 800 US-Dollar und für den dritten 1.200 US-Dollar. Ich habe bereits 1.500 US-Dollar bezahlt, um von Mali nach Libyen durch die Wüste geschleust zu werden. Da man in Libyen nicht wirklich Geld verdienen kann, muss man borgen, borgen, borgen.Deshalb ziehen wir es vor, auf dem Meer zu sterben, anstatt in Libyen zu leben. Denn es gibt keinen anderen Ausweg. Meine Eltern wissen nicht, dass ich am Leben bin.

*Der Name wurde geändert, um die Anonymität der Überlebenden zu schützen.Bildnachweis: Flavio Gasperini / SOS MEDITERRANEE

AKTUELLES

Themen
25.11.2024

Bekämpfung von sexualisierter Gewalt an Frauen

Ähnlich wie Roukaya* haben zahlreiche Frauen und junge Mädchen, die von SOS MEDITERRANEE gerettet wurden, während ihrer Flucht sexuelle, physische und psychische Gewalt erlitten. An Bord unseres Rettungsschiffes bietet ihnen ein medizinisches Team - und insbesondere die Hebamme - einen sicheren Ort, ein offenes Ohr und eine adäquate Betreuung.
Themen
Menschen berichten
25.11.2024

"Meine Narben erinnern mich an Libyen und die Überfahrt."

Roukaya* wurde 2016 von der Crew der Aquarius, dem ersten Rettungsschiff von SOS MEDITERRANEE, gerettet. Heute, einige Jahre nach ihrer Rettung, im Alter von 48 Jahren, konnte Roukaya* ihr Leben wieder neu aufbauen, aber sie trägt noch immer die Narben der sexuellen Gewalt, die sie ertragen musste, seit sie Mauretanien im Alter von 13 Jahren verlassen hat.
Menschen berichten
Menschen berichten
22.11.2024

Amine, Such- und Rettungsteammitglied an Bord der Ocean Viking

📢 Triff uns an Bord der Ocean Viking!Amine ist Teil des Such- und Rettungsteams (SAR) an Bord der Ocean Viking.
Menschen berichten

BLEIB INFORMIERT

Abonniere jetzt unseren Newsletter für Einblicke in die Rettungseinsätze der Ocean Viking, Einladungen zu Aktionen und aktuellen Infos zur Lage im Mittelmeer!

Mit dem Klick auf Abonnieren bestätigst Du, dass Du unseren Datenschutzerklärung zustimmst.
Vielen Dank für Deine Anmeldung! Wir freuen uns darauf, Dich mit unseren Neuigkeiten und Updates zu versorgen.
Oops! Something went wrong while submitting the form.