Neuigkeiten aus dem Einsatz, 15. – 29. März: 160 Menschen gerettet und an einen sicheren Ort gebracht
Neuigkeiten aus dem Einsatz, 15. – 29. März: 160 Menschen gerettet und an einen sicheren Ort gebracht
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Rettungsdatum
Alter
Am 15. März brach die Ocean Viking nach einem kurzen Hafenaufenthalt in Marseille zu einem erneuten Einsatz ins zentrale Mittelmeer auf. Am Morgen des 24. März entdeckte unsere Crew durch ihre Ferngläser ein seeuntaugliches Schlauchboot mit 30 Menschen an Bord und konnte alle sicher auf die Ocean Viking bringen. Am Tag darauf konnten in einem fünfstündigen Einsatz unter zunehmend gefährlichen Wetterbedingungen weitere 130* Menschen gerettet werden. Leider wurden zwei Menschen auf dem überfüllten Schlauchboot tot aufgefunden.Am 27. März musste eine schwangere Frau evakuiert werden. Die Erleichterung an Bord war gross, als am Tag darauf den verbliebenen Geretteten an Bord Augusta, Sizilien, als sicherer Hafen zugewiesen wurde. Bis zum 29 März konnten alle von Bord gehen.*Zahl korrigiertZuletzt aktualisiert am 29.03.2022 um 12:23 Uhr
Chronologie
29. März: Alle Geretteten konnten an Land gehen. Wir danken ihnen für ihre Herzlichkeit und ihren Durchhaltewillen.Leben retten ist eine Pflicht. Wir fordern die europäischen Staaten auf, dringend eine effiziente Seenotrettung im zentralen Mittelmeer einzurichten, um zu verhindern, dass Menschen dort weiter sterben.
28. März, abends: Alle unbegleiteten Minderjährigen sind in Augusta von Bord gegangen. 109 Gerettete werden eine weitere Nacht auf der Ocean Viking verbringen.Schweren Herzens nehmen wir Abschied von der verstorbenen Person und denken an das Todesopfer, das wir nicht bergen konnten. Jedes auf See verlorene Leben ist eines zu viel!
28. März: Die Ocean Viking wurde angewiesen, nach Augusta, Sizilien, zu fahren, um die Überlebenden der letzten Woche dort an Land zu bringen. Geschwächt durch Seekrankheit sowie die körperlichen und seelischen Strapazen, die sie durch die ihre Erfahrungen in Seenot erlitten haben, müssen sich nun alle Geretteten an Land erholen.
27. März: Es wurden bereit zahlreiche Anfragen für einen sicheren Ort an die Behörden geschickt. Das Wetter verschlechtert sich wieder. Es wurde eine Navigationswarnung herausgegeben und wir müssen Schutz suchen.Ein unbegleiteter Minderjähriger aus Guinea, der am Freitag gerettet wurde, erzählt: "Wenn ich gewusst hätte, wie gefährlich das Mittelmeer ist, wäre ich nicht gekommen. Aber sie haben uns um 2 Uhr morgens rausgestossen. Wir haben nicht gesehen, wie das Meer war. Es war so rau, es war so gefährlich. Stellt euch vor, es sind 130 Menschen auf einem Schlauchboot. Wir hatten eine schwangere Frau und Kinder an Bord. Das Boot war kaputt, Treibstoff und Wasser liefen hinein. Es gab weder einen Weg vor-, noch vorwärts. Zwei Menschen starben. Ich dachte nicht, dass ich überleben würde.Es gibt zu viel Gewalt in Libyen. Eines Tages ging ich in einen Laden und zwei junge Männer griffen mich an. Sie wollten mein Telefon und mein Geld. Hier ist die Narbe, wo sie mich mit einem Messer verletzt haben. In Libyen gibt es kein Recht, keine Regierung. Deshalb hat jeder eine Waffe."
27. März: Eine schwangere Frau musste heute Morgen von der Ocean Viking evakuiert werden. Sie wurde mit einem Hubschrauber der ital. Küstenwache in ein Krankenhaus gebracht. Wir wünschen ihr und ihrem Kind alles Gute.
26. März: Die Frauen, Männer und Kinder, die am Tag zuvor von unseren Teams unter kritischen Wetterbedingungen gerettet wurden, verbrachten über zwöf Stunden auf einem extrem überfüllten Schlauchboot. Viele wurden wegen Unterkühlung und Verbrennungen behandelt.[video width="1920" height="1080" mp4="https://de.sosmediterranee.org/wp-content/uploads/2022/03/20220324_Jeremie-Lusseau_SOS-MEDITERRANEE_Broll_RESCUE-2_twitter.mp4"][/video]25. März: In einem fünfstündigen Einsatz unter zunehmend gefährlichen Wetterbedingungen hat unsere Crew heute 128 Männer, Frauen und Kinder gerettet.Leider wurden zwei Menschen auf dem überfüllten Schlauchboot tot aufgefunden. Aufgrund der extremen Wetterbedingungen konnten wir nur eine der Leichen bergen.
24. März: Unsere Teams auf der Ocean Viking haben in internationalen Gewässern vor Libyen 30 Menschen aus einem seeuntüchtigen Schlauchboot gerettet. Das Wetter im zentralen Mittelmeer ist derzeit sehr wechselhaft. Wir sind erleichtert, dass das Boot rechtzeitig von Ocean Viking aus gesichtet wurde.
14. März: Auf der Ocean Viking bereiten sich unser Team und das der IFRC darauf vor, so schnell wie möglich wieder in See zu stechen. Der humanitäre Notstand im zentralen Mittelmeer hält an. Fast 200 Menschen haben seit Anfang dieses Jahres dort ihr Leben verloren.
Weitere Informationen zu unserem Einsatz findet ihr bei Twitter oder auf unserem Online-Logbuch. Über unseren Newsletter erhaltet ihr regelmässig Neuigkeiten zu unserer lebensrettenden Arbeit im zentralen Mittelmeer.Fotonachweise: Jérémie Lusseau / SOS MEDITERRANEE
AKTUELLES
Bekämpfung von sexualisierter Gewalt an Frauen
"Meine Narben erinnern mich an Libyen und die Überfahrt."
Amine, Such- und Rettungsteammitglied an Bord der Ocean Viking
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