Libysche Küstenwache feuert Schüsse bei laufendem Rettungseinsatz
Am 25. Juni verließ die Ocean Viking den Hafen von Syrakus, Sizilien, um erneut zu einer Rettungsmission aufzubrechen. In einem Rettungseinsatz in internationalen Gewässern vor der Küste Libyens konnten am 27. Juni 86 Menschen von einem überfüllten Schlauchboot in Seenot evakuiert werden. Nachdem die Ocean Viking am 07. Juli zu einem neuen Einsatz aufgebrochen ist, kam es während eines Rettungseinsatzes zu einem gefährlichen Zwischenfall mit der libyschen Küstenwache. Alle Details in der Chronologie:
Libysche Küstenwache feuert Schüsse bei laufendem Rettungseinsatz
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Rettungsdatum
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Am 25. Juni verließ die Ocean Viking den Hafen von Syrakus, Sizilien, um erneut zu einer Rettungsmission aufzubrechen. In einem Rettungseinsatz in internationalen Gewässern vor der Küste Libyens konnten am 27. Juni 86 Menschen von einem überfüllten Schlauchboot in Seenot evakuiert werden. Nachdem die Ocean Viking am 07. Juli zu einem neuen Einsatz aufgebrochen ist, kam es während eines Rettungseinsatzes zu einem gefährlichen Zwischenfall mit der libyschen Küstenwache. Alle Details in der Chronologie:
27. Juni: Rettung von 86 Menschen von überfülltem Schlauchboot
Am frühen Nachmittag des 27. Juni leitete das zivile Notrufnetzwerk Alarm Phone einen Notruf an die Ocean Viking weiter. Kurz darauf setzte ein Frontex-Flugzeug ein Mayday-Signal für denselben Seenotfall ab.
Kurz nachdem die Ocean Viking die Position des Bootes in Seenot in internationalen Gewässern erreicht hatte, näherte sich ein Patrouillenboot der libyschen Küstenwache und blieb während der Rettung in 4 Seemeilen (circa 7,4 km) Entfernung.
86 Menschen konnten von dem überfüllten Schlauchboot auf die Ocean Viking evakuiert werden. Circa 80% der Geretteten sind unbegleitete Minderjährige. Sie werden jetzt an Bord von unserem Team und dem der Rotkreuz-Föderation versorgt.
Bari als sicherer Hafen zugewiesen: 3 Tage Fahrt bis zur Anlandung
Kurz nach der Rettung wurde der Ocean Viking von den italienischen Behörden der Hafen von Bari für die Anlandung der Überlebenden zugewiesen, 570 Seemeilen beziehungsweise 3 Tagesfahrten vom Einsatzort entfernt. Die Ocean Viking ist zur Zeit das einzige NGO-Rettungsschiff, das im zentralen Mittelmeer im Einsatz ist. Wir befürchten, dass in dieser Zeit weitere Boote in Seenot geraten oder gar verunglücken könnten, ohne dass dringend notwendige zivile Rettungskräfte zur Hilfe kommen können.
Junge Gerettete erzählen von Kindheit auf der Flucht
Während der dreitägigen Überfahrt nach Bari wurden die Geretteten an Bord medizinisch versorgt und erhielten psychologische Erste Hilfe. Viele schilderten unserem Team an Bord ihre Erfahrungen auf der Flucht. Sara, Operations Managerin unserer Partnerorganisation, der Rotkreuz-Föderation, fasst zusammen, was viele der Jugendlichen bereits durchmachen mussten:
30. Juni: Anlandung in Bari
Am Nachmittag des 30. Juni erreichte die Ocean Viking den Hafen von Bari. Alle 86 Geretteten konnten von Bord gehen und uns bleibt nur, ihnen allen, und besonders den vielen Jugendlichen, viel Kraft und alles Gute für den langen Weg zu wünschen, der noch vor ihnen liegt.
Rettungsmission geht weiter
Kurz nach der Anlandung ist die Ocean Viking aktuell wieder im zentralen Mittelmeer unterwegs, um im Notfall dort lebenswichtige Hilfe leisten zu können, wo ausreichende staatliche Rettungskräfte seit Jahren fehlen.
7. Juli: Zwei Rettungen in kurzer Abfolge und Bedrohung durch die libysche Küstenwache
Am Freitagmorgen, den 7. Juli, erreichte die Crew der Ocean Viking die Nachricht, dass Seabird, ein ziviles Luftaufklärungsflugzeug von Sea Watch, ein Boot mit über 30 Menschen in internationalen Gewässern vor Libyen gesichtet hat.
Das Team der Ocean Viking konnte wenige Stunden später alle 46 Menschen, die sich auf dem seeuntüchtigen und überfüllten Glasfaserboot befanden, evakuieren. Unter den 46 Personen befanden sich vier Frauen und ein vierjähriges Mädchen mit ihrem Vater, sowie 11 unbegleitete Minderjährige.
Kurz nach dem ersten Rettungseinsatz am Freitag reagierte die Ocean Viking auf einen Mayday-Ruf für ein Boot in Seenot, ebenfalls in internationalen Gewässern vor Libyen. Pilotes Volontaires war vor Ort und bestätigte die Position eines treibenden Glasfaserbootes mit 11 Schiffbrüchigen an Bord. Zwei Rettungsbote der Ocean Viking wurden zu Wasser gelassen, um die Menschen zu evakuieren. Auf dem Weg zurück zur Ocean Viking näherte sich den Rettungsbooten ein libysches Patrouillenboot, dessen Besatzung mehrmals in die Luft schoss und die Crew sowie die geretteten Menschen in Lebensgefahr brachte.
Ocean Viking mit 57 Überlebenden an Bord auf dem Weg nach Civitavecchia
Alle 11 Menschen konnten letztlich in Sicherheit an Board der Ocean Viking gebracht werden und werden dort zusammen mit den 46 Menschen aus dem ersten Einsatz versorgt. Die Ocean Viking ist aktuell auf dem Weg nach Civitavecchia, Italien, das die italienischen Behörden als sicherer Hafen für die Anlandung der Geretteten zugewiesen haben.
11. Juli: Anlandung in Civitavecchia
Durch die Zuweisung des weit entfernten Hafens in Civitavecchia, mussten die Überlebenden nach dem Schock durch den gefährlichen Zwischenfall mit der libyschen Küstenwache noch drei Tage auf See verbringen, bevor sie endlich in Sicherheit an Land gehen konnten.
Am Dienstagmorgen, den 11. Juli, erreichte die Ocean Viking den Hafen von Civitavecchia und alle 57 Überlebenden konnten von Bord gehen.
Nach den traumatischen Erlebnissen in Libyen und auf See, ist es eine Erleichterung, dass sie nun sicher an Land angekommen sind. SOS MEDITERRANEE wünscht allen Überlebenden viel Kraft und alles Gute für ihren weiteren Weg.
Erstes Video: Claire Juchat / SOS MEDITERRANEE Zweites Video: Gilles Bader / Pilotes Volontaires, Eleonora Vasques, Claire Juchat / SOS MEDITERRANEE
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Amine, Such- und Rettungsteammitglied an Bord der Ocean Viking
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